Ich liege gerade ausgebremst mit Temperatur, Kopf- und Gliederschmerzen unter dem Moskitonetz, froh, dass die Sonne noch nicht rausgekommen ist. Gestern Nacht ist ein imposantes Tropengewitter über uns hinweg gefegt und der halbe Baum auf unser Hausdach gekracht, alles ohne Strom in tiefster Dunkelheit, von Blitzen durchzogen und im tosenden Regen, was für ein Spektakel!
Jetzt sind wir schon etwas über 1 Woche in Cahuita und ich habe das Gefühl, dass wir noch gar nichts erlebt haben. Das ist natürlich falsch, aber wir sind tatsächlich langsamer unterwegs als sonst und waren noch gar nicht im Meer. Es ist permanent bedeckt oder am Regnen und die See viel zu wild und aufgewühlt, da ist Baden kein Spass.
Wir sind eigentlich jeden Tag bei Evelín und Lucky oder sie bei uns, wir kochen zusammen und haben es lustig.
Seit Montag ist Alina vormittags wieder in ihrer alten Klasse, damit sie Kontakt zu Kindern hat und Spanisch reden muss.
Am Montag Nachmittag waren wir zur Massage bei Esther. Sie hat bei Alina die Blockade im Knie lösen können und ihre Schmerzen im Bein waren weg. Dann hat sie ihr den total verschobenen Rücken wieder gerichtet und es hat nur so geknaxt und gekracht, dass Alina vor Panik die Augen weit aufgerissen hat. Anschliessend haben wir zusammen Abendgegessen bei einem feinen Glas italienischem Rotwein. Ich bin sehr traurig denn Esther ist sehr krank. Man hat bei ihr im Juni Tumore in der Gebärmutter und den Nieren diagnostiziert und sie muss bis zum 24 August auf einen Untersuch warten, so lange, bis sie endlich hoffentlich behandelt wird! Das ist für mich unfassbar.
Am Dienstag fand bei mir im Haus gegen Abend ein kleiner Kindergeburtstag statt. Der Junge einer guten Bekannten wurde 4 Jahre alt.
Am Mittwoch kochten wir zusammen bei Evelín und feierten den 69 Hochzeitstag von Antonia und Mateo. Es war traurig, denn der demente Mateo hat von all dem nix mitbekommen
Am späteren Nachmittag gingen wir an den Pool vom Atlantida Lodge, wo Alina sich mit ein paar Teenies traf und ich schwimmen und Wassergymnastik machen konnte. Das tat gut.
Donnerstag Nachmittag waren wir bei Enrica um ihre Nachbarin Elisa kennen zu lernen, welche unser Häuschen putzen wird. Alle zusammen fuhren wir im Palí die nötigen Dinge einkaufen und Freitagmorgen kam sie zum putzen, was für ein Wohltat. Allerdings hält das hier nie lange an, wie man an meinen Füssen sehen kann.
Am Freitag musste Alina um 10 Uhr in die Schule zur Probe, denn die Schüler werden am Dienstag 2 Tänze vorführen anlässlich des Feiertages zur Anexion von Nicoya 1824. Alina hat mit den Mädchen Tambito einstudiert.
Anschliessend fuhren wir nach Hone Creek zu Elaine um unsere Katze Büsi zu besuchen. Büsi wollte aber nicht auf Elaines Arm bleiben und schon gar nicht Hallo sagen. Sie strampeln wie wild und rannte davon. So konnten wir sie leider nur 2 Sekunden sehen. Sie is immernoch eine wunderschöne Katze. Es geht ihr sehr gut dort. Elaine hat 7 Hunde und 4 Katzen!
Am Nachmittag kam die Sonne und Alina hat endlich ihren kleinen Dreckspatz Lucky waschen können.
Samstag bin ich total ausser Gefecht gewesen und nur im Bett gelegen. Alina hat mit ihrer Kollegin Pamela Pizza gemacht und ansonsten auch nur rumgelegen, wozu einen dieses regnerische Wetter ja auch verleitet.
Heute, Sonntag, haben wir den ganzen Vormittag bei bedecktem Himmel und angenehmer Temperatur gefaulenz. Alina hat endlich wieder einmal ihre Gitarre ausgepackt und etwas Musik gemacht.
Ich konnte diesen Sonntag schon wieder nicht an die Playa Negra um beim Olas del Alma Cahuita Surfprojekt dabei zu sein, echt traurig. Auch am Nachmittag fühlte ich mich immer noch müde und schlapp und konnte nicht zum Konzert des Playing for Change Musikprojektes, wo Randall zeigte, was die Kinder im letzten halben Jahr alles gelernt hatten. Alina und Lina zogen los und filmten für mich. Danach fuhren die Mädels wieder in die Atlandida Lodge an den Pool und schafften es wie erwartet nicht vor Dunkelheit zurück. Das mit der Selbstverantwortung klappt also wirklich noch nicht. Plötzlich hatte ich dann die ganze Familie des Mädchens im Haus, Essen im Kühlschrank und Leute unter der Dusche. Bei ihnen ist beim Sturm ein Baum auf die Stromleitungen gekracht. Sie waren insgesamt 4 Tage ohne Strom und Wasser!
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