Die 1. Woche
- Anita
- 13. Feb. 2022
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 3. Apr. 2022
Eigentlich sind wir erst eine Woche in Costa Rica, aber es fühlt sich an wie ein Monat. Die erste Woche war doch recht intensiv. Nach einem guten 12-stündigen Flug am Sonntag, den 6. Februar 2022 mit 3 weinenden Babys landeten wir in San José und waren entsetzt über die ewig lange Schlange bei der Immigration. Erstaunlicherweise ging es aber recht flott und

dann mussten wir vor dem Flughafen noch auf unseren Hotel Shuttle warten. Wir sind wieder im Doubletree Hilton Cariari abgestiegen, da dies einen schönen Pool hat und ein leckeres Frühstücksbuffet, nicht weit vom Flughafen entfernt. Dort haben wir uns akklimatisiert und ich habe unser Auto von einem privaten Vermieter übernommen, der es mir ins Hotel gebracht hat (sehr praktisch!).
Am Dienstag haben wir uns dann auf den Weg nach Cahuita in die Karibik gemacht und wie immer war es eine Tortur aus San José rauszufinden auf die Route 32 durch den Braulio Carillo, den wir mit zahlreichen amerikanischen Monstertrucks durchquert haben. Was für ein Temperaturunterschied zwischen San José (22-25 Grad) und der Karibik (30 Grad)! Wir sind in den Tropen angekommen!
Für den Anfang haben wir uns in einer kleinen Ferienanlage eingemietet, die direkt gegenüber von Alinas Schule liegt.

Am Mittwoch hatte Alina ihren ersten Schultag, mit einem mulmigen Gefühl im Bauch. Der erste Schultag startete um 6.40 Uhr (kein Problem für uns Frühaufsteher. Aufgrund des Zeitunterschieds sind wir eh immer ab 4 Uhr wach). Ich habe Alina zu ihrem Klassenzimmer gebracht und da stand sie, total schüchtern und ruhig während ich ihre Schulbücher und die Schuluniform abholte. Toll sieht sie in der Uniform aus! Den ganzen Tag hatte ich die grössten Bedenken und Sorgen, wie es meinem Kind wohl gehen würde, was natürlich völliger unnötig war, denn es kam mir am Nachmittag um 14.20 Uhr eine strahlende Alina entgegen, als ich sie in der Schule wieder abgeholt habe. Obwohl sie «nix» verstanden hat, hat es ihr gut gefallen. Sie warf ihren Schulthek in die Ecke, schlüpfte in den Badeanzug und sprang in den Pool um sich abzukühlen. Strahlend erzählte sie mir von den Fächern, die sie hatten. Ich kann jetzt Französisch, meinte sie und ich machte grosse Augen. Die kleine Privatschule startet schon in der 4. Klasse mit Französisch, also startet Alina gleich mit 3 Fremdsprachen! Spanisch, Englisch und Französisch, wow!
Die nächsten Schultage kam mir auch immer ein strahlendes Kind entgegen, am Dienstag sogar mit einem Stuhl in der Hand, den sie für ein deutsches Mädchen trug, das sich das Bein gebrochen hatte, ihre neu Kollegin, mit der unbedingt grad «abgemacht» werden
musste. Mein Kind ist voll angekommen.

Jetzt fragt sich der eine oder andere wohl, was denn die Mama die ganze Zeit macht, während das Kind die vielen Stunden in der Schule ist. Eigentlich wollte ich diese Woche dafür nützen, um total runterzufahren, die Natur zu geniessen, das Leben zu geniessen und einfach einmal NIX zu tun. Es kam dann ganz anders. Diese Woche habe ich damit verbracht intensiv nach Unterkünften zu suchen, ein schweres Unterfangen in dem ausgebuchten Cahuita. Unsere «Behelfsunterkunft» ist klein und dunkel und auf Dauer nicht das Richtige für uns. Die 2 Tage Internetrecherche haben sich jedoch gelohnt, wir können per März in einen kleinen, lichtdurchfluteten Bungalow umziehen.
Ach, apropos Internet, das ist also wirklich eine Herausforderung hier! Die Ferienanlage hat ein Glasfaserkabel, und bei uns hängt ein Lan Kabel in die Küche und eines ins Minischlafzimmer. Dank dem Lan Kabel ist meine Verbindung echt ok, aber ob sie das auch bei einer Videokonferenz wäre, weiss ich noch nicht. Ansonsten ist die Verbindung trotz Glasfaserkabel lahm. Keine Ahnung, was die machen, dass das Kabel nicht die Leistung ins Haus bringt, die es eigentlich bringen könnte!
Den Samstag haben wir mit der Familie von Alinas neuer Kollegin aus Konstanz verbracht, die seit November in Costa Rica sind und noch bis Ende August bleiben werden. Ich habe viele sehr wertvolle Informationen und Tipps von ihnen erhalten. Sie haben ein echt tolles Haus grad neben der Schule gemietet, was uns auch sehr gefallen würde! Mal schauen, ob sich da was ergibt. Abends habe ich mir ein absolut köstliches Shrimps Curry bei Andrea im Restaurant Bananas gegönnt, einfach nur herrlich!

Am Sonntagmorgen sind wir mit Denise, einer Schweizerin in unserer Ferienanlage, zum Jaguar Rescue Center gefahren in der Hoffnung, noch ein Ticket für die Tour um 9.30am ergattern zu können, da die Onlinebestellung am Tag zuvor einfach nicht klappen wollte. Leider war alles ausgebucht, also habe wir in der Cafeteria etwas Leckeres bestellt und im Garten Frösche gesucht sowie andere Tiere. Der berühmte Rotaugen-Baumfrosch (red eye tree frog), der auf allen Costa Rica Werbungen zu sehen ist, schläft tagsüber dort und die Blätter der tropischen Wasserplanze waren voll mit schlafenden Fröschlein.
Anschliessend wollte ich Denise unbedingt das Arrecife von Punta Uva zeigen, mit einer der schönsten Strände der Karibik. Allerdings hat man vor lauter Autos und campierenden Ticofamilien den Strand kaum sehen können, geschweigedenn einen Parkplatz finden! Ich habe noch nie so viele Menschen am Strand auf einem Haufen gesehen! Der Himmel hat auch immer mehr zugetan, die Wellen waren bald haushoch und so blieben wir nicht ewig lange, nur damit Alina sich in diesen riesigen Wellen austoben konnte. Dann haben wir in Puerto Vieja Halt gemacht und beim Italiener El Gustaio das Leben genossen, italienische Köstlichkeiten geschlemmt, mitten in der Karibik, und da die Portionen viel zu gross waren, hatten wir auch ein leckeres Abendesse mit Focaccia, prosciutto crudo, melanzane und zum Dessert cannoli siciliani. Was will man mehr?
Ach ja, und dann haben wir noch zusammen die Hausaufgaben gemacht. Alina musste irgendeine Nachricht hören und dann eine Seite darüber schreiben. Auf Spanisch. Zum ersten Mal in ihrem Leben hat sie etwas auf Spanisch geschrieben. Nach kleinen Anlaufschwierigkeiten hat sie es aber mit meiner Hilfe ganz toll gemacht! Der Aufsatz "Abejas en peligro de extinción" wurde super! Sie war voll motiviert und hatte richtig Spass daran.
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